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Wissenswertes

Benigner paroxysmaler Schwindel

Der gutartige Lagerungsschwindel, auch bekannt als benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel (BPLS oder BPPV), ist eine häufige vestibuläre Störung, die durch plötzliche Schwindelanfälle beim Wechsel der Kopfposition verursacht wird.

 

Der Schwindel tritt typischerweise auf, wenn man aus einer liegenden oder sitzenden Position aufsteht oder sich hinlegt, und dauert normalerweise nur wenige Sekunden bis Minuten. Obwohl der gutartige Lagerungsschwindel sehr unangenehm sein kann, ist er in der Regel harmlos und kann gut behandelt werden.

Die Ursache des gutartigen Lagerungsschwindels ist eine Störung des Gleichgewichtssinns im Innenohr, insbesondere der Kristallsinneszellen in den Bogengängen, die für die Wahrnehmung von Kopfpositionen und -bewegungen verantwortlich sind. Wenn sich diese Kristalle aus ihrer normalen Position lösen und in den Kanälen herumwandern, können sie die Bewegungen des Kopfes stören und Schwindel auslösen.

Die Symptome des gutartigen Lagerungsschwindels umfassen plötzliche Schwindelanfälle, begleitet von Übelkeit oder Erbrechen. Der Schwindel ist normalerweise von kurzer Dauer und tritt auf, wenn der Kopf in eine bestimmte Position gebracht wird. Der Schwindel kann auch von einem Gefühl der Desorientierung oder einem Verlust des Gleichgewichts begleitet sein.

Die Diagnose des gutartigen Lagerungsschwindels erfolgt in der Regel durch einen Arzt oder Neurologen, der eine gründliche Anamnese durchführt und eine körperliche Untersuchung durchführt, um andere mögliche Ursachen für den Schwindel auszuschließen. Zusätzlich kann eine Videonystagmographie (VNG) durchgeführt werden, um die Augenbewegungen während des Schwindelanfalls zu überwachen.

Die Behandlung des gutartigen Lagerungsschwindels erfolgt in der Regel durch spezielle Lagerungsmanöver, bei denen der Kopf in bestimmte Positionen gebracht wird, um die störenden Kristalle aus dem Gleichgewichtssystem zu entfernen. Diese Manöver werden normalerweise von einem ausgebildeten Arzt oder Physiotherapeuten durchgeführt und können mehrere Sitzungen erfordern, um vollständig zu wirken. In einigen Fällen kann auch eine medikamentöse Therapie wie Betahistin oder Benzodiazepine verschrieben werden, um den Schwindel zu lindern.

Der gutartige Lagerungsschwindel wurde erstmals in den 1950er Jahren von dem französischen HNO-Arzt Barany beschrieben und später von anderen Forschern weiter untersucht. Heute ist er eine gut bekannte vestibuläre Störung, die in der Regel gut behandelt werden kann und keine ernsthaften langfristigen Auswirkungen hat.

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